Research
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Streichquartett in AI-Dur

Dies ist die Exposition des ersten Satzes eines klassischen Streichquartetts unbestimmter Herkunft. Wie würdet ihr es unter den folgenden Voraussetzungen beurteilen? (eine oder mehrere Optionen können gewählt werden)

  • als Ausschnitt aus einem Werk von Anton Ferdinand Titz (1742–1810)
  • als Satzübung aus der Feder einer*eines Studierenden im Hauptfach Musiktheorie
  • als Erzeugnis einer künstlichen Intelligenz

Bitte beachtet, dass der Ursprung und die Autorschaft des Stücks hier unerheblich ist und keine Zuschreibung von euch erwartet wird (möglicherweise kläre ich dies später auf). Die Frage ist, wie ihr die Qualität der Musik in Bezug auf ihre stilistischen und kompositionstechnischen Merkmale einschätzt.

Studierendenbefragung: Diversität und Musik

Liebe Studierende, ich führe eine Befragung zum Thema Diversität im Musikleben und in der Musikausbildung durch und lade euch herzlich zur Teilnahme ein. Wenn ihr derzeit in einem musikbezogenen Studiengang an einer deutschen Universität oder Musikhochschule eingeschrieben seid oder einen solchen kürzlich absolviert habt, würde ich mich über eure Mitwirkung freuen! Die anonyme Umfrage nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch und ist in fünf Abschnitte gegliedert:

  • Allgemeines zur Diversität im Musikbereich
  • Komponierende Personen
  • Personen in Forschung in Lehre
  • Lehrgegenstände und Inhalte
  • Persönliches

Liebe Lehrende und Kolleg*innen, ich wäre sehr dankbar, wenn ihr den Umfragelink an eure Studierenden weiterleiten und diesen Beitrag teilen würdet! In der Befragung geht es um Diversität und Repräsentation von Komponierenden, Personen in Forschung und Lehre sowie Unterrichtsgegenständen und Inhalten. Vielen Dank für eure Mithilfe!

Symphonien des Lichts

Der Komponist und Pianist Aleksandr Skrjabin wird hauptsächlich für seine innovative Klaviermusik geschätzt, war jedoch auch ein höchst produktiver Symphoniker. Mein jüngster Essay für das VAN Magazin »Leuchtende Visionen, blühende Formen« widmet sich seinen sieben Orchesterwerken, stellt deren stilistische und ästhetische Merkmale in umgekehrter Chronologie dar und kontextualisiert die gegenseitige Wertschätzung Skrjabins und seines Freundes, des Dichters Konstantin Balmont. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen!

Types and Prototypes: Studientag in Hamburg

Dieser Monat ist bereits übervoll mit Konferenzen und Symposien, aber die folgende Veranstaltung könnte sich tatsächlich lohnen zu verfolgen: Gemeinsam mit Patrick Becker und Roberta Vidic organisiere ich einen hybriden Studientag unter dem Titel Types and Prototypes: Towards a Theory of Compositional Models in East-European Music, der sich mit Theorien von Satzmodellen und Schemata in dem genannten Repertoire beschäftigen wird. Die Veranstaltung wird von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg ausgerichtet und findet am kommenden Samstag, 18. Februar, 15–20 Uhr sowohl vor Ort als auch online via Zoom statt.

Wir freuen uns auf ein vielversprechendes Vortragsprogramm mit Musikwissenschaftler*innen und Musiktheoretiker*innen aus vier verschiedenen Ländern: Bart de Graaf (Amsterdam), Inna Klause (Hannover), Olha Kushniruk (Cambridge), Rebecca Mitchell (Vermont) und Jeff Yunek (Georgia). Der Studientag wird von Christoph Flamm (Heidelberg) moderiert. Alle interessierten Menschen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen – Informationen zur Anmeldung finden sich auf dieser Webseite.

Tonalität als Familienangelegenheit

Ich habe einige Zeilen über Johanna Kinkels imaginative Beschreibung der Sonatensatzform, wie sie in ihrem Buch Acht Briefe an eine Freundin über Clavier-Unterricht (1852) enthalten ist, verfasst. Kinkel erzeugt eine vermeintlich ironische Analogie zwischen harmonischen Regionen und Familienmitgliedern, in der sie dem Hauptsatz und Seitensatz einer Sonatenexposition maskuline und feminine Eigenschaften zuordnet. Dies veranlasste mich zu einigen Überlegungen zur soziologischen und politischen Dimension ihrer Schriften. Der entstandene Text ist, wie es aussieht, mein erster Beitrag zur musikalischen Genderforschung. Über Kommentare oder kritisches Feedback würde ich mich freuen.

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