Wendelin Bitzan

Wendelin Bitzan

Musik, Urheberrecht und Open Education

Gestern habe ich an einer faszinierenden Konferenz dieses Titels teilgenommen, ausgerichtet von der Open Music Academy und der Hochschule für Musik und Theater München im Saal X des Gasteig München. Die Veranstaltung wies ein beeindruckendes Line-up aus Künstler:innen, Dozent:innen und Rechtsexpert:innen auf, und ich habe den Gedankenaustausch mit Kolleg*innen aus ganz Deutschland sehr genossen. Es gab Vorträge von Frédéric Döhl, Friederike von Franqué und Fabian Rack sowie eine spannende und kontroverse Podiumsdiskussion mit Beiträgen von Matthias Hornschuh, Ulrich Kaiser, Renate Schmid und anderen. Ich selbst hatte das Vergnügen, einen Workshop über die Möglichkeiten der Plattform Open Music Academy und ihr Potential für den Musiktheorieunterricht. Herzlichen Dank an alle Organisator:innen, insbesondere Ilka Mestemacher and Shinta Walker aus dem OMA-Team!

Neue Honorarrichtlinien des TKV Berlin

Mein Musikberufsverband, der Tonkünstlerverband Berlin, hat eine Neuedition seines Leitfadens mit Honorarrichtlinien für Auftritte, Proben und Unterrichtstätigkeiten ohne öffentliche Förderung veröffentlicht. Die empfohlenen Honorare sind im Vergleich zu der ersten Fassung von 2023 inflationsbedingt leicht erhöht worden. Auch wenn diese Standards nicht sofort umsetzbar oder in näherer Zukunft noch nicht erreichbar sein sollten, so bieten sie doch eine Orientierung über den Wert der Arbeit professionell ausgebildeter Musiker:innen und geben eine Grundlage für Honorarverhandlungen. Freischaffende Auftragnehmer:innen wie Auftraggeber:innen im Musikbereich sollten sich bewusst machen, wie faire Vergütungen aussehen müssten, durch die ein existenzsicherndes Einkommen generiert werden kann. Verbreitet die Honorarrichtlinien gern nach Belieben weiter und informiert auch eure Freunde und Kolleg:innen!

» Link zu den Honorarrichtlinien des TKV Berlin

Machtmissbrauchsprävention in der Musikwissenschaft

Während der letzten 15 Monate war ich an einer Arbeitsgruppe zur Machtmissbrauchsprävention in der deutschsprachigen Musikwissenschaft beteiligt. Bei der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Musikforschung haben wir einen vorläufigen Bericht unserer Aktivitäten vorgestellt, der eine umfangreiche Erhebung zum Thema innerhalb der Gesellschaft einschließt; diese zeigt sehr deutlich die Notwendigkeit von Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Mein Respekt und Dank gebührt Ina Knoth, die den Bericht mit äußerster  Sorgfalt zusammengestellt hat, und meinen lieben Kolleginnen Cornelia Bartsch, Beate Kraus und Paolina Aquilino aus unserem höchst engagierten Team. Bei Interesse findet ihr den Bericht und die Auswertung der Befragung hier.

Zudem haben wir eine Gruppe von Vertrauenspersonen rekrutiert, die bei der GfM-Mitgliederversammlung gewählt und als Ansprechpartner:innen für alle potentiellen Fälle von Machtmissbrauch innerhalb der Gesellschaft zuständig sein werden. Ich bin froh, dass Christoph Flamm, Manuel Gervink, Ariane Jeßulat, Sabine Meine und Josephine Pritz sich bereiterklärt haben, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Dank geht auch an den GfM-Vorstand, der das Anliegen behutsam begleitet und jederzeit unterstützt hat.

Die nächsten Aktivitäten

Das Wintersemester an meiner Hochschule in Düsseldorf steht vor der Tür, und ich freue mich darauf, nach der Sommerpause bald wieder zu unterrichten. Außerdem gibt es in den kommenden Wochen einige weitere Aktivitäten und Reisen, die spannend und horizonterweiternd zu werden versprechen: die Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Weimar, der Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie in Lübeck, und die Abschlusstagung der Open Music Academy zum Thema OER und Urheberrecht in München. Besonders gespannt bin ich auf Aktionen zur Gleichstellungsarbeit, Förderung von Minderheiten und eine Initiative gegen Machtmissbrauch im akademischen Musikbetrieb, an der ich beteiligt bin, und von der hoffentlich bald mehr zu berichten sein wird.

Musik von Cosima

Ich bin sehr stolz auf meine Tochter Cosima, die zu Jahresbeginn ein wunderbares Stück für Harfe solo namens Träumende Weide komponiert hat, welches beim Kompositionswettbewerb von Jugend musiziert in Berlin mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Glücklicherweise ist es mit einigen kleinen Anpassungen auch auf dem Klavier spielbar. Ich habe nun die Gelegenheit ergriffen, das Stück aufzunehmen, und es bei SoundCloud hochgeladen. Hoffentlich bereitet euch das Anhören mindestens ebensoviel Vergnügen, wie ich beim Lernen und Spielen der Musik hatte – und wenn das der Fall ist, freue ich mich, wenn ihr den Titel teilt oder einen Kommentar hinterlasst.