Research
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Vogelgesang am Klavier

Mit Vergnügen darf ich ankündigen, dass ich eine Neuausgabe von Milij Balakirevs Klaviertranskription des Liedes Žavoronok (Die Lerche) von Michail Glinka anfertigen werde, die im G. Henle Verlag erscheinen soll. Das Autograph und die Erstausgabe, gedruckt 1864 in Sankt Petersburg, gelten als verschollen – ich werde mich also auf andere Drucke aus dem späten neunzehnten Jahrhundert stützen müssen, darunter eine Edition von Gutheil mit diesem zauberhaften Jugendstil-Titelblatt. Ich freue mich sehr auf die Arbeit an diesem Projekt.

Metner: Ein Moskauer in Berlin

Ich habe versucht, die vergangenen Tage der pandemischen Isolation zu einem produktiven Zweck zu nutzen, und meine längliche Studie zu Nikolai Metners Berliner Zeit von 1921–1924 zu Ende geschrieben. Diese faszinierende Beschäftigung ließ mich in eine nicht ganz so gut erforschte Phase der Biographie des Komponisten eintauchen und einige in seiner Korrespondenz und in der russischsprachigen Erinnerungsliteratur verborgene Details und Gegebenheiten näher beleuchten. Für diejenigen unter euch, die es interessieren mag, steht auf dem Portal academia.edu ein Preprint des Artikels zum Lesen und Kommentieren zur Verfügung. Ich bin gespannt auf Anmerkungen und Anregungen!

Feste auf die Schrift

Hiermit sei euch zur Kenntnis gebracht, dass meine Besprechung der berüchtigten Festschrift für Siegfried Mauser in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Die Musikforschung erschienen ist: Jg. 73, Nr. 1 (2020), 65–67. Es gibt keine digitale Version, soweit mir bekannt ist – lasst es mich wissen, wenn ihr die Rezension lesen möchtet und keinen Zugang zu der Zeitschrift habt. #criticbait

Vortrag über Metner in Leipzig

Liebe Menschen, die ihr der russischen Musik zugewandt seid: Dies ist eine Einladung zu meinem bevorstehenden Vortrag am Donnerstag, 30. Januar, 15 Uhr, anlässlich dessen ich mich erstmals in biographische Studien vertiefen werde. Im Rahmen einer Tagung über Emigration von Künstler_innen aus Osteuropa am Zentrum für Musikwissenschaft der Universität Leipzig werde ich ein englischsprachiges Paper mit dem Titel »Decision, Hope, and Resignation« präsentieren, das den Aufenthalt Nikolaj Metners in Berlin (1921–1924) und die damit verknüpften persönlichen und künstlerischen Entwicklungen zum Gegenstand hat. Der Eintritt ist frei, und auch das übrige Tagungsprogramm, das Aspekte der Emigrant_innenkultur aus Polen, Litauen, Slowenien und Ungarn abdeckt, ist vielversprechend. — Das vollständige Programm ist hier einsehbar.

Nachruf für Linda

Mit einer kurzen Notiz möchte ich meiner amerikanischen Kollegin Linda Shaver-Gleason gedenken, die letzte Woche im Alter von 36 Jahren verstorben ist. In ihrer Eigenschaft als öffentliche Musikwissenschaftlerin, wie sie sich selbst bezeichnete, hat sie sich in verschiedenen Bereichen hervorgetan: als Spezialistin für die Rezeptionsgeschichte Mendelssohns, als geschätzte Autorin in Printmedien und Online-Magazinen, und als einflussreiche Bloggerin auf ihrer Webseite Not Another Music History Cliché. Ihre Sprachgewandtheit, ihre Hingabe und ihr Mut werden im Gedächtnis bleiben. Möge sie in Frieden ruhen und ihr Vermächtnis von Dauer sein.