Es ist mir ein unaussprechliches Vergnügen, das erste der Musik Nikolaj Metners gewidmete Festival in Deutschland ankündigen zu dürfen, das in der kommenden Woche unter dem Namen medtner classics in Berlin stattfinden wird – mit sechs Konzerten und weiteren Veranstaltungen vom 29. Oktober bis zum 3. November 2018. Ich habe die besondere Ehre, durch das Programm des Eröffnungskonzerts und Abschlusskonzerts führen zu dürfen und zudem in einem Lecture Recital zugleich als Interpret und Musikforscher in Erscheinung zu treten. Am 1. Oktober, 18 Uhr, werde ich in der Villa Oppenheim meine Überlegungen zu Metners Sonate-Elegie op. 11 Nr. 2 präsentieren und an einer Podiumsdiskussion mit Musikwissenschaftler_innen und Historiker_innen zur Berliner Zeit des Komponisten teilnehmen. Anschließend werde ich mit der Sopranistin Anna Hofmann Metners selten gespielte Sonate-Vocalise op. 41 Nr. 1 zur Aufführung bringen. Auf der Webseite der Internationalen Nikolaj Metner Gesellschaft sind weitere Informationen zum Programm des Festivals zu finden. Herzliche Einladung an alle – der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!
Research
Fugen in Sonaten
Ich darf mich glücklich schätzen, eine Wildcard für die Teilnahme am 18. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie erhalten zu haben, der am kommenden Wochenende an der Hochschule für Künste Bremen stattfinden wird. Das Thema der Konferenz ist Kontrapunkt als zentrales Paradigma der Analyse und musiktheoretischen Lehre. Falls ihr in der Nähe seid, wäre ich höchst erfreut, meine Präsentation über »Fugen und Fugati in Sonaten« in eurer hochgeschätzten Gegenwart halten zu dürfen: Samstag, 6. Oktober, 16:30 Uhr, in Rau, 1.01. Ich werde über Schnittmengen des Fugen- und Sonatenprinzips in der Musik Haydns, Beethovens, Mendelssohns, Brahms‘, Mjaskovskijs, Szymanowskis und Hindemiths sprechen.
Diss-Dur
300 Seiten. 156000 Wörter. 982000 Zeichen. 710 Fußnoten. Rund 300 zitierte Quellen. 128 Notenbeispiele. Etwa 6 Jahre Arbeit. — Dies ist meine musikwissenschaftliche Doktorarbeit, betitelt »The Sonata as an Ageless Principle«, die ich heute an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien eingereicht habe. Es handelt sich um eine gattungshistorisch-analytische Studie zu den frühen Klaviersonaten Nikolaj Metners, die ich als Ausprägungen eines traditionellen Paradigmas der Instrumentalmusik und aus verschiedenen analytischen Perspektiven untersucht habe. Diejenigen von euch, die sich für den Volltext interessieren, werde ich gern über die bevorstehende Open-Access-Publikation auf dem Laufenden halten. Einstweilen sind hier ein Abstract der Arbeit und ein vorab veröffentlichtes Kapitel über die Charakteristika von Metners Tonsprache zu finden.
Forschungsfreuden
Nachdem ich aus einem wunderbaren Urlaub in Dänemark zurückgekehrt bin, stürze ich mich nun mit allen Kräften in die Vollendung meiner Doktorarbeit. Jeder Winkel meines Denkens und Fühlens ist von Metners Musik durchdrungen, die mich, des stickigen Wetters ungeachtet, bei Laune zu halten vermag. Die heutige Ausbeute: Sechs Seiten kondensierter englischer Fließtext, 11 pt, 1.5 cm Seitenrand, einfacher Zeilenabstand. Uff.
Chopins Barcarolle
Gerade habe ich die Stichvorlage und den Kritischen Bericht für meine erste wissenschaftliche Notenausgabe abgeschlossen, die im Laufe des nächsten Jahres beim Bärenreiter-Verlag erscheinen wird. Es handelt sich um eines der schönsten Klavierwerke Fryderyk Chopins, die Barcarolle Fis-Dur op. 60 aus dem Jahr 1846. Die Quellenlage ist kompliziert und zum Teil verwirrend: es gibt zwei Autographe, drei parallel veröffentlichte Erstausgaben und zwei von Chopin annotierte Schülerexemplare, die ich auf Abweichungen und mögliche Widersprüche untersucht habe, sowie einige jüngere Druckausgaben. Nun freue ich mich, demnächst den neuen Notensatz Korrektur lesen zu können, zu dem Hardy Rittner die Fingersätze und einen aufführungspraktischen Kommentar beisteuern wird.