<span class="vcard">Wendelin Bitzan</span>
Wendelin Bitzan

Stellungnahme zum Lehrauftragswesen

Ich habe eine weitere Stellungnahme zum Lehrauftragswesen in den Fächern Musiktheorie und Gehörbildung an deutschen Hochschulen und Universitäten verfasst. Nach einer Darstellung des Status quo erläutere und begründe ich die zentralen Forderungen nach Einrichtung zusätzlicher fester Stellen und massiver Reduktion des Lehrauftragsanteils. Anschließend entwerfe ich ein Szenario, wie Lehraufträge als Instrument der postgradualen Nachwuchsförderung und als produktives erstes Karrierestadium weiterhin in begrenztem Umfang eingesetzt werden könnten. Über Rückmeldungen und eine sachliche Diskussion würde ich mich freuen!

Lehraufträge in Musiktheorie: Stellungnahme

Positionspapier Lehrbeauftragte der GMTH

Die Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) hat ein von mir mitverfasstes Positionspapier veröffentlicht, in dem Belange der Lehrbeauftragten für musiktheoretische Fächer an deutschen Hochschulen thematisiert werden. Kernforderungen sind die Einrichtung von festen Stellen für dauerhafte Deputate im Haupt- und Nebenfach sowie die Reduzierung des durch Lehraufträge abgedeckten Unterrichtsvolumens auf höchstens 20 Prozent. Weitere Memoranden sind in Vorbereitung.

Ein neuer Hochschulstandort

Nach Monaten der erzwungenen Abwesenheit von meinem Arbeitsplatz war ich sehr gespannt, die Möglichkeiten des neuen Standorts der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf zu erkunden, wo mein Institut nun beheimatet ist. Ambiente und Innenarchitektur harmonieren auf gelungene Weise mit dem Zweck des kürzlich fertiggestellten Gebäudes am Campus Golzheim, das auch geräumige neue Flächen für die Hochschulbibliothek und mehr als 50 Überäume bereithält. Schade nur, dass nach wie vor kein Präsenzunterricht möglich ist, und ich hoffe darauf, in dieser Umgebung möglichst bald auch den Studierenden wiederbegegnen zu können. Einstweilen habe ich einen der Seminarräume in einen virtuellen Vermittlungsort umgestaltet, von dem aus ich meine Online-Lehrveranstaltungen abhalten konnte – die Technik der neuen Dozierendenpulte ist gut durchdacht und macht für die nähere Zukunft auch eine Anwendung im Hybridunterricht vorstellbar, wenn dies erforderlich sein sollte.

Videovortrag für die EPTA

Kürzlich habe ich am diesjährigen Online-Seminar der EPTA Deutschland teilgenommen, in dessen Rahmen eine Reihe von Videovorträgen und Präsentationen zum Thema »Aspekte des musikalischen Hörens« zu erleben waren. Mein eigener Vortrag Hören, Spielen, Reflektieren befasste sich mit verschiedenen Methoden des synchronen Spielens und Singens, die im Online-Unterricht und im Blended Learning eingesetzt werden können, basierend auf OnScreen-Klaviaturen und Web-Tutorials. In meinen Augen kann die virtuelle Lehre im Instrumentalunterricht und in musiktheorischen Fächern entscheidend von derartigen (und ähnlichen) Werkzeugen profitieren. Wenn ihr euch ebenfalls für diese Gegenstände interessiert und 15 Minuten erübrigen mögt, um euch das Video anzusehen, freue ich mich über einen anschließenden Gedanken- und Meinungsaustausch.

Ein Influencer auf dünnem Eis

Der YouTuber Rezo, für gewöhnlich ein beredter und quellensicherer Kommentator zu politischen und gesellschaftlichen Themen, hat sich bei einem Rundumschlag gegen Musikunterricht und die akademische Musiktheorie und Musikwissenschaft (die er nicht hinreichend zu unterscheiden vermag) einen spektakulären Fehlgriff geleistet. Anschließend wurde seine Tirade binnen kurzer Zeit durch meinen geschätzten Kollegen Johannes Wolff widerlegt, der in seinem Antwortvideo ein bestechendes Beispiel dafür gibt, wie zeitgenössischer Musiktheorieunterricht aussehen kann. Nachdrückliche Empfehlung!

NB: Rezos Beitrag war kein offizielles Video, sondern eine improvisierte Sequenz aus einem Twitch-Livestream, die durch eine dritte Person auf YouTube veröffentlicht und nach Johannes‘ Reaktion wieder entfernt wurde. Das Originalmaterial ist jedoch hier weiterhin verfügbar (beginnend bei ca. 05:08:30).