Drei kurze Bemerkungen, die einen halbherzigen Versuch darstellen, die jahreszeitbedingte Nachrichtenarmut zu kompensieren:
(1) Mein bevorzugter Arbeitsplatz der letzten Monate, das Café Goodies Deli im Bikini Berlin, hat plötzlich dichtgemacht, ohne mir zuvor Bescheid zu geben (#wtf).
(2) Es wäre wirklich schön, wenn das deutsche Hochschulwesen sich ähnliche Mühe mit Stellenausschreibungen gäbe, wie es die Universität Kopenhagen hier vormacht (#omg).
(3) Nikolaj Metners Klaviersonate in e-Moll op. 25 Nr. 2 ist eines der fesselndsten Musikstücke, die ich jemals kennenlernen durfte (#yolo).
Frauen und Musiktheoretiker vorn
Es gibt zwei Tendenzen bei Leitungspositionen an deutschsprachigen Musikhochschulen und Musikuniversitäten. Einerseits werden Institutionen immer häufiger von Musiktheoretikern oder Komponisten geführt (Berlin, Freiburg, Hamburg, Mainz, München, Nürnberg, Würzburg). Andererseits ist ein zunehmender Anteil der Rektorate und Präsidien mit Frauen besetzt (Augsburg, Dresden, Hannover, Rostock, Stuttgart, Trossingen; auffällig viele österreichische Hochschulen: Graz, Linz, Salzburg und Wien; keine in der Schweiz). Ich finde, dass beide Entwicklungen zu begrüßen sind. Lasst mich wissen, was ihr denkt!
Abschied von der UdK
Ich gebe hiermit bekannt, dass ich nicht länger an der Fakultät Musik der Universität der Künste Berlin tätig sein werde. Meine Entscheidung, nicht mehr als Lehrbeauftragter zur Verfügung zu stehen, ist das Ergebnis einiger Entwicklungen und persönlicher Erfahrungen im Laufe der letzten Monate. Dieser Abschied hat allerdings nichts mit meinen Studierenden zu tun, die zu den hingebungsvollsten, wissbegierigsten und liebenswertesten Menschen zählen, denen ich an der Universität begegnet bin. Wenn du mehr über meine Gedanken zur Lehrtätigkeit an der UdK Berlin sowie zum akademischen Prekariat im Allgemeinen wissen möchtest, empfehle ich dir diesen Text.
Soziale Medien und akademische Lehre
Mein sehr geschätzter Kollege Benjamin Vogels hat eine hochinteressante Studie über die Anwendbarkeit sozialer Medien in der akademischen Lehre veröffentlicht, unter besonderer Bezugnahme auf das Fach Musiktheorie. Der Artikel ist frei zugänglich in der aktuellen Ausgabe der ZGMTH (Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie) erschienen. Ein spannender, für an zeitgemäßer Unterrichtsmethodik interessierte Lehrkräfte und Studierende gleichermaßen empfehlenswerter Gegenstand.
Ferner ist mein eigener Artikel über Vincent d’Indys Cours de composition musicale kürzlich im ersten Band des neu erschienenen Lexikon Schriften über Musik des Bärenreiter Verlags veröffentlicht worden.
Mittsommeraktivitäten
Das kommende Wochenende hält zwei spannende Veranstaltungen bereit. Ich werde einige Texte aus meinem Zyklus »Vokalsalat« bei Slam The Library präsentieren, einem Event im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften der Technischen Universität Berlin – Samstag, 24. Juni, der Poetry Slam beginnt um 22 Uhr in der Volkswagen-Bibliothek. Am folgenden Tag wird der Kammerchor der Universität der Künste Berlin bei den Granseer Sommermusiken mit Motetten von Josquin, Schütz und Reger zu hören sein – Sonntag, 25. Juni, 17 Uhr, bei freiem Eintritt in der Marienkirche Gransee. Kommt herbei, es wird sich lohnen!