Morgen werde ich nach Salzburg reisen, um an der Universität Mozarteum am diesjährigen Kongress der Gesellschaft für Musiktheorie teilzunehmen. In diesem Jahr werde ich keinen eigenen Vortrag präsentieren, bin aber sehr gespannt auf die Leitung einer Session mit Buchpräsentationen, auf einen Nachwuchs-Workshop zu Bewerbungsstrategien, den ich gemeinsam mit meiner Kollegin Sigrun Heinzelmann anbieten werde, und auf vielerlei Begegnungen und fachlichen Austausch mit Musiker:innen, Forscher:innen und meinen Kolleg:innen im Vorstand der Gesellschaft. #gmth2022 #musiktheorie
Skrjabin-Konferenz in England
Ich freue mich sehr, am kommenden Wochenende an der Konferenz Scriabin @ 150 zum Jubiläumsjahr Aleksandr Skrjabins teilzunehmen, die an der Queen Anne’s School im englischen Caversham bei Reading stattfindet. Innerhalb einer illustren Gemeinschaft von Forscher:innen und Musiker:innen, die ihre Ansätze und Interpretationen zu Skrjabins Musik präsentieren, werde ich einige Gedanken zu den wenig beachteten Parallelen zwischen Skrjabin und seinem Moskauer Zeitgenossen Nikolaj Metner beisteuern. Vielen Dank an Kenneth Smith, Marina Frolova-Walker und alle anderen Kolleg:innen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben!
Interessenvertretung für Berliner Musiker:innen
Mit Spannung sehe ich fünf Meetings innerhalb von sechs Tagen entgegen, bei denen ich die Positionen des Vorstands des
Lysenkos sowjetisches Erbe?
Kürzlich stieß ich in den sozialen Medien auf die Behauptung, dass die Nationalhymne der Sowjetunion, komponiert 1943 von Aleksandr Vasil’evič Aleksandrov und seit 2000 mit angepasstem Text als Hymne der russischen Föderation verwendet, durch ein Klavierwerk des ukrainischen Komponisten Mykola Vitalijovyč Lysenko, Fragment épique aus dem Jahr 1876, inspiriert worden sein könnte. Tatsächlich weist der Anfang der Hymne eine deutliche Ähnlichkeit mit einer Passage kurz vor dem Ende von Lysenkos Komposition auf. Handelt es sich hier um ›kreative Aneignung‹, wie diese Quelle nahelegt, oder gar um ein Plagiat (vorausgesetzt, dass Aleksandrov das Klavierstück von Lysenko kannte, was schwer zu beweisen sein dürfte)? Oder liegt nur eine zufällige Übereinstimmung der Melodie und Harmonik vor, die sich der gemeinsamen Bezugnahme beider Beispiele auf das Satzmodell der Romanesca bzw. des Dur-Moll-Parallelismus verdankt? Was meint ihr?