Teaching
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Nachruf auf Lajos Papp

Gestern hat mich die traurige Nachricht vom Tode meines ehemaligen Lehrers Lajos Papp (1935–2019) erreicht, der einflussreichsten Persönlichkeit in der Musikausbildung meiner frühen Jugendzeit. Als Komponist und hingebungsvoller Klavierpädagoge, der über Jahrzehnte an der Musikschule Oldenburg beschäftigt war, hat Papp meine künstlerische Persönlichkeit in entscheidendem Maße geprägt, und ich schätze mich glücklich, sein Schüler gewesen zu sein. Auch wenn das Unterrichtsverhältnis nur etwa drei Jahre gedauert hat, zehre ich nach wie vor von seiner undogmatischen und einfühlsamen Haltung und seiner Fähigkeit, die Kreativität und das musikalische Erleben der Schüler_innen individuell zu fördern, und erkenne seinen Einfluss in meiner eigenen Lehr- und Musiziertätigkeit wieder. In Debrecen geboren, war Papp in der Tradition der ungarischen Musikausbildungstradition verwurzelt und machte mich mit den Werken Béla Bartóks sowie mit seinen eigenen Kompositionen vertraut, die für mich bis heute eine Quelle der Inspiration darstellen. Möge er in Frieden ruhen, und möge seine unverwechselbare Lehrmethodik auch weiterhin die Ausbildung vielversprechender junger Musiker_innen prägen!

Unterrichten am Rhein

Mein zweites Semester als Dozent für Musiktheorie an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf ist fast beendet. Die allermeisten meiner Studierenden im Ergänzungsfach Musikwissenschaft sind kommunikativ und hoch motiviert, und durch ihre scharfsinnigen Nachfragen und Kommentare haben sie einen großen Anteil daran, dass mir das Unterrichten zu einem Vergnügen wird. Derzeit korrigiere ich eine Reihe von Kontrapunkt- und Generalbass-Arbeitsblättern, bevor ich mich der Vorbereitung der bevorstehenden Klausuren und mündlichen Tests widmen werde – 40 Kandidat_innen im musiktheoretischen Propädeutikum erwarten demnächst ihre Modulabschlussprüfungen.

Musikstudium ›zweiter Klasse‹

Die derzeitige Artikelreihe im VAN Magazin über die Zukunft des Musikstudiums in Deutschland erreicht durch den zuletzt veröffentlichten Text eine neue Ebene. In ihrem Folgeartikel zu den Beiträgen von Clemens Thomas, Heinz Geuen, Esther Bishop und mir steuert Judith Gerhardt nun die Perspektive einer Instrumentalpädagogik-Studierenden der Universität der Künste Berlin bei und konzentriert sich auf das unfaire Missverhältnis zwischen Solistenausbildung (die an den Institutionen eine deutlich stärkere Förderung und Außenwirkung genießt) und Musikpädagogik (ein Studiengang, der häufig als untergeordnet und weniger repräsentativ begriffen wird, ungeachtet seiner deutlich höheren sozialen und politischen Relevanz). Einmal mehr wird deutlich, dass ein Paradigmenwechsel überfällig und unausweichlich ist – und nachdem Studierende und Musiker_innen wiederholt ihren Unmut mit dem bestehenden System zum Ausdruck gebracht haben, ist es nun an der Zeit, dass Hochschulleitungen und Bildungspolitik klar Position beziehen und zu erörtern beginnen, auf welche Weise die professionelle Musikausbildung reformiert und neu organisiert werden kann.

Skripte Musiktheorie

Liebe Kolleg_innen und Gleichgesinnte, ich habe während des vergangenen Semesters Unterrichtsskripte für zwei meiner musiktheoretischen Lehrveranstaltungen an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf erstellt, die sich an Studierende des Nebenfachs Musikwissenschaft richten. Bei Interesse könnt ihr die Skripte (Übersichtszettel und Arbeitsblätter) hier als PDF-Dateien herunterladen; beide wurden durch einen Moodle-Kurs mit Hörbeispielen und Noten ergänzt. Über eure Kommentare und Ergänzungsvorschläge zu diesen Materialien würde ich mich freuen, um sie für den nächsten Einsatz noch optimieren zu können. Herzlichen Dank im Voraus!

Musiktheoretisches Propädeutikum: Übersichtsblätter
Seminar Formenlehre: Übersichtsblätter

Abschied vom Lehrauftrag

Heute habe ich meine letzten beiden Unterrichtsstunden als Lehrbeauftragter der Humboldt-Universität zu Berlin erteilt und damit ein Kapitel meiner beruflichen Laufbahn abgeschlossen. Trotz des bestürzend geringen Einkommens, das eine freiberufliche Tätigkeit in der musiktheoretischen Nebenfachlehre abwirft, war es ein Vergnügen, meine größtenteils höchst engagierten und klug kommunizierenden Studierenden bei der Entwicklung ihrer musikalischen Lese- und Hörfähigkeit zu unterstützen. Dennoch bin ich froh, niemals wieder als akademische Honorarkraft arbeiten zu müssen. Das Konzept Lehrauftrag ist eines der verkommensten und ausbeuterischsten Produkte des deutschen Universitätsbetriebs, und auch wenn die Stundensätze der Berliner Hochschulen in naher Zukunft auf ein Minimum von 35 € steigen werden, besteht wenig Grund zu der Annahme, dass die Arbeitsbedingungen für das freiberufliche akademische Personal sich maßgeblich verbessern werden.