An den ausgesuchten Kreis von Menschen, die meine absonderliche Vorliebe für üppig-expansive russische Klavierliteratur teilen, richtet sich die folgende Ankündigung: Ich werde meinen Vortrag über Nikolai Metners e-Moll-Klaviersonate ›Nachtwind‹ op. 25 Nr. 2 noch einmal halten, und zwar im Rahmen der 17. Jahrestagung der Gesellschaft für Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz am 17. November, 13:30 Uhr, im Palais Meran. Meine analytischen Einsichten werden ergänzt durch eine Untersuchung der poetischen und intertextuellen Hermeneutik dieses Werkes. Über eure Gesellschaft würde ich mich sehr freuen!
Research
Metner im September
Dieser Monat hält mich mit zwei Aktivitäten in Atem, die beide die Musik Nikolaj Metners betreffen. Ich trage erneut zu einem Projekt der kognitiven Musikforschung an der EPF Lausanne bei, indem ich harmonische Analysen eines Bündels von Metners faszinierenden Märchen herstelle; auf diese Weise wird die Musik für Methoden der empirischen Musikforschung und computergestützten Analyse zugänglich gemacht. Am Monatsende werde ich zudem erstmals aktiv an einer Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung teilnehmen und in der Universität Kassel ein Referat zu Metners monumentaler ›Nachtwind-Sonate‹ op. 25 Nr. 2 präsentieren, worauf ich sehr gespannt bin.
Soziale Medien und akademische Lehre
Mein sehr geschätzter Kollege Benjamin Vogels hat eine hochinteressante Studie über die Anwendbarkeit sozialer Medien in der akademischen Lehre veröffentlicht, unter besonderer Bezugnahme auf das Fach Musiktheorie. Der Artikel ist frei zugänglich in der aktuellen Ausgabe der ZGMTH (Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie) erschienen. Ein spannender, für an zeitgemäßer Unterrichtsmethodik interessierte Lehrkräfte und Studierende gleichermaßen empfehlenswerter Gegenstand.
Ferner ist mein eigener Artikel über Vincent d’Indys Cours de composition musicale kürzlich im ersten Band des neu erschienenen Lexikon Schriften über Musik des Bärenreiter Verlags veröffentlicht worden.
Gründungskonzert Metner-Gesellschaft
Am kommenden Sonntag, den 21. Mai, wird im Logenhaus Wilmersdorf der erste Berliner Metner-Konzerttag stattfinden, der zugleich als Gründungsveranstaltung der kürzlich ins Leben gerufenen Internationalen Metner-Gesellschaft fungiert. In einer Matinée um 11 Uhr und einer Soirée um 18 Uhr werden sich sechs enthusiastische Musikerinnen und Musiker mit Metners Klaviersonaten, Märchen und Goethe-Liedern präsentieren. Den Darbietungen von Anna Warnecke, Luisa Splett, Irina Chistiakova, Darya Dadykina, Vasily Gvozdetsky und Evgeny Nikiforov sehe ich mit Spannung entgegen und freue mich ebenso auf meinen eigenen Beitrag, der eine Konzerteinführung mit jüngsten Erkenntnissen meiner Forschung verbinden wird. Die beiden Konzerte sind nahezu ausgebucht, es sind nur noch einzelne Restkarten zu haben. Nähere Informationen zum Programm sind auf der Facebook-Eventseite zu finden.
Metner in Wien und Moskau
An diesem Samstag werde ich im Rahmen des MAEK Symposiums an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien einen Vortrag über Nikolaj Metners Märchen-Sonate op. 25 Nr. 1 halten. Außerdem präsentieren Provomierende aus Österreich, Rumänien und den USA ihre Forschungsprojekte. Über eure Anwesenheit und eure neugierigen Fragen wäre ich, nachdem ich mich zur Narrativität, Zyklizität und hybriden Form bei Metner ausgelassen habe, hocherfreut! Los geht es am 29. April um 15:30 Uhr im Neuen Konzertsaal, Rennweg 8, 1030 Wien.
Wenn ich nicht nach Wien reisen würde, so wäre ich sicherlich über das Wochenende in Moskau. Dort werden Studierende des Royal College of Music London an zwei aufeinanderfolgenden Abenden alle Klaviersonaten Metners präsentieren. Wenn es sich einrichten lässt, so kommt doch am 29. und 30. April in den Rachmaninov-Saal des Moskauer Konservatoriums und hört die Darbietungen von Dinara Klinton, Emily Hooker, Varvara Tarasova, Natsumi Ikenaga, Su Ton Chen, Poom Prommachart, Mario Ahijado, Adam Taylor und Prof. Dina Parachina.