General
General

Postfaktischer Jahresrückblick

Mein satirischer Rückblick auf das Musikjahr 2016 ist auf dem Blog Musik – mit allem und viel scharf veröffentlicht worden. Auf Grundlage einer Anzahl von Facebook-Beiträgen werden in den vier Episoden Begebenheiten und Anekdoten von Interpret_innen und Komponisten, aus der Musikbranche sowie aus dem akademischen Leben zu einem wortspielträchtigen Potpourri von erheblicher Albernheit verrührt. Postfaktischer Warnhinweis: Euer Sinn für Spott und absurde Ironie wird auf die Probe gestellt werden. Für mögliche Beeinträchtigungen kann ich keine Haftung übernehmen 😉

Widersprüchliche Tonarten

Die Tonart, mit der eine Komposition assoziiert wird, entspricht nicht immer der musikalischen Realität. Etwa wird Beethovens Kreutzer-Sonate op. 47 angesichts ihrer langsamen Einleitung und des Finalsatzes generell als ein Werk in A-Dur bezeichnet, obwohl der Sonatenhauptsatz-Teil des ersten Satzes in a-Moll steht. Ein etwas anderer Fall ist Schumanns vermeintliches a-Moll-Streichquartett op. 41 Nr. 1, wo die Einleitung die Gesamttonart zu bestimmen scheint, ungeachtet der Tatsache, dass das erste Sonaten-Allegro in F-Dur erklingt. Noch merkwürdiger ist der Sachverhalt in Schuberts Impromptu op. 90 Nr. 4, gemäß Vorzeichnung und gängiger Betitelung ein As-Dur-Stück, obwohl es ohne jeden Zweifel in as-Moll beginnt.

Ist es nicht widersprüchlich, die Tonart eines (mehrsätzigen) Werkes nur an seinem Beginn festzumachen? Mir erscheint es schlüssiger, dem Hauptteil eines Satzes den Vorrang vor einer Einleitung zu geben, solange die letztere lediglich eine Varianttonart ausprägt, ohne den Grundton zu verändern – in diesem Sinne wären Mendelssohns Rondo capriccioso op. 14 (ein e-Moll-Werk, auch wenn die Einleitung in E-Dur steht) und Dvořáks achte Symphonie op. 88 (G-Dur mit Einleitung des ersten Satzes in g-Moll) korrekt bezeichnet. Nach diesem Grundsatz müssten wir die Kreutzer-Sonate als eine a-Moll-Komposition erachten. Andererseits würde das erwähnte Schumann-Quartett weiterhin als a-Moll-Werk identifiziert, diejenige Tonart, in der drei seiner vier Sätze beginnen, ungeachtet der Tatsache, dass der Kopfsatz zur Untermediante ausweicht. Was meint ihr?

Konzerteinführung in Hamburg

Heute abend steigt mein erster Auftritt als Musikvermittler in Hamburg. Ich brenne darauf, dem Publikum der Laeiszhalle eine Konzerteinführung für ein Symphoniekonzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zu servieren. Solist und musikalischer Leiter des Abends ist der Geiger Christian Tetzlaff. So ihr Lust auf Violinkonzerte von Mozart und Beethoven sowie auf Schönbergs Verklärte Nacht verspürt: dies ist die Gelegenheit! Über eure Gesellschaft wäre ich hocherfreut. Einführung um 19 Uhr im Kleinen Saal, Konzert um 20 Uhr.

Neuer Metner-Newsletter

I have started a Metner newsletter. The idea is to send information and updates on events, publications, recent recordings, and other developments related to Nikolai Metner—to be issued from time to time, presumably 2–3 numbers per year. Let me know if you want to subscribe. I will also be grateful if you provided me with information to include in the following issues!

Die Grenzen des Gesangsrepertoires

This has been an issue to me ever since I started observing classical music: Singers tend to ignore a large portion of the repertoire composed for them. While common practice of vocalists seems to be limited to music from a period of some 250 years, most Renaissance, early Baroque, and 20th-century music is neglected. Read my full complaint on the Hello Stage blog.