Compositions
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Kammerdialog in Düsseldorf

Ich freue mich, die bevorstehenden Aufführungen meines Klaviertrios Kammerdialog. Eine Konversation mit Geige, Cello und Klavier ankündigen zu dürfen, das am 9. und 10. Juli mehrmals bei den Tagen der Kammermusik im Partika-Saal der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf zu hören sein wird. Das Stück stammt bereits aus dem Jahr 2008, ist aber erst zwei Mal öffentlich gespielt worden, und auch dies ist schon eine ganze Weile her. Deshalb schätze ich mich glücklich über die Unterstützung der Cellistin Inés Bueno López und des Geigers Enrique Carlsson, die gemeinsam mit mir jeweils zwei Mal an den folgenden Terminen zu erleben sein werden. Eine herzliche Einladung sei hiermit ausgesprochen.

  • Samstag, 9. Juli 2022, ab 19 Uhr: gemeinsam mit Klaviertrios von Beethoven und Clara Schumann
  • Sonntag, 10. Juli 2022, ab 11 Uhr: flankiert von weiteren Trios von Haydn und Schostakowitsch

Ein kapriziöses neues Duo

Nun ist der Notensatz meiner vor einigen Monaten entstandenen Komposition Capriccio spirituoso für Blockflöte (oder Querflöte) und Klavier fertiggestellt. Das Werk kombiniert traditionelle Harmonik mit einem etwas eigenwilligen Zugang zu motivischer Arbeit und musikalischer Form. Bei dem ambitionierten Solopart wurde ich inspiriert und beraten durch den Widmungsträger, meinen sehr geschätzten Kollegen Simon Borutzki, dessen Fertigkeiten auch bei der bevorstehenden Premiere zu erleben sein werden. Das Notenmaterial steht auf IMSLP zur Verfügung.

Musik für meine Kinder

Nachdem die Ergebnisse meines früheren Bestrebens, etwas für meine Kinder zu komponieren, sich allesamt als zu schwierig erwiesen hatten, unternahm ich nun einen neuen Versuch und brachte ein kurzes Lied ohne Worte zu Papier, das meiner Tochter und meinem Sohn gewidmet ist. Es kann auf ihren jeweiligen Instrumenten Gitarre oder Harfe aufgeführt werden; außerdem gibt es eine Klavierfassung. Wenn ihr mögt, verwendet das Stück gern für eure Schüler:innen oder euren eigenen Nachwuchs. #musikfürkinder

Geschlechterbastionen in Orchestern

In Deutschland gibt es 129 öffentlich finanzierte Tariforchester. Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Musikinformationszentrums ist das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Angestellten in den meisten Orchestern signifikant unausgewogen; die Zahlen variieren in Abhängigkeit vom Instrument und von der Dienststellung bzw. vom Einkommen. Die größten Ungleichheiten gibt es bei den Planstellen für Tuba (zu 98,1 % mit Männern besetzt) und für Harfe (93,7 % Frauen). Ich erwäge, diese Missverhältnisse zum Gegenstand einer neuen Komposition zu machen, und möchte ein Duo für eine Tubistin und einen Harfenisten schreiben, in dem beide Musiker_innen während des Spielens auch ihre Singstimme einsetzen. Das Stück soll außerdem musikalisch auf Josquin Desprez Bezug nehmen, dessen Tod sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt. Falls ihr potentielle Interpret_innen kennt oder selbst in Frage kommt und an einer Widmung interessiert seid, meldet euch gern!

Dreiklangstransformationen

Ich habe ein kurzes Analysevideo zu dem Miserere aus Carlo Gesualdos Responsorien zum Karsamstag erstellt. In den Akkordfortschreitungen zu Beginn wird die modale Harmonik durch chromatisierte Stimmführung angereichert; die entstehenden Klangfolgen können als Transformationen im Sinne der Neo-Riemannian Theory aufgefasst und in einem Eulerschen Tonnetz visualisiert werden. Das Beispiel ist simpel, aber dennoch faszinierend, und eignet sich gut für einen Einstieg in die Analyse mit Hilfe harmonischer Transformationen.

Für diejenigen von euch, die sich für meine Kompositionen interessieren, stehen einige neue Aufnahmen auf SoundCloud bereit: ein Volkslied-Duett aus meinem Lyrischen Diptychon für zwei Singstimmen und Klavier, und zwei Ausschnitte aus der Duo-Suite Am Waldesrand für Gitarre und Marimbaphon.