<span class="vcard">Wendelin Bitzan</span>
Wendelin Bitzan

Neue Plugins in der Open Music Academy

Ich freue mich, einige Arbeitsergebnisse aus meinem Fellowship für Innovation in der digitalen Lehre an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf bekanntgeben zu können. Die freie Lernplattform Open Music Academy, derzeit als Projekt der Hochschule für Musik und Theater München betrieben, verfügt nun über vier neue Plugins, die persistente Benutzereingaben in Dokumenten erlauben: Formularfelder, Dateiupload und ein konfigurierbares Whiteboard. Diese sind ab sofort verfügbar, in geschützten oder kollaborativen Lernräumen einsatzbereit und beinhalten auch eine Kommentarfunktion für Beurteilungen und individuelles Feedback. Erstellt gern ein Benutzerkonto and probiert die neuen Funktionen aus!

Die Plugins werden, so hoffe ich, mit großem Nutzen für die Erstellung modularer Online-Tutorials, Lehrmaterialien und Aufgaben verwendet werden können. Ein herzlicher Dank geht an die Entwickler:innen, Andreas Helmberger und Adriana Luchian, für die höchst kompetente Realisierung, an Ulrich Kaiser für seine wertvolle Unterstützung und an einige meiner Kollegen aus der Musiktheorie-Abteilung der RSH, die die Entwicklung verfolgt und die neuen Funktionen getestet haben.

Streams Come True

Ich habe mich entschlossen, eine Auswahl meiner Kompositionen auf kommerziellen Streamingplattformen bereitzustellen – natürlich nicht, um damit Geld zu verdienen, denn es sind wohl keine nennenswerten Einkünfte zu erwarten, sondern um meine Musik über weitere Kanäle zugänglich zu machen. Meine erste Veröffentlichung ist ein kurzes Solostück, das vor etwa zwanzig Jahren entstanden und aufgenommen worden ist: Introduktion und Walzer für Klavier, eine kapriziöse, von Brechts Dreigroschenoper inspirierte Miniatur. Wenn euch das Stück gefällt, fügt es gern zu euren Bibliotheken oder Playlists hinzu, oder erwägt meinem Künstlerprofil zu folgen. Vielen Dank für eure Unterstützung!

Honorarrichtlinien des DTKV Berlin

Mein Berufsverband, der Deutsche Tonkünstlerverband Berlin, hat einen Leitfaden mit Honorarrichtlinien für Auftritte, Proben und Unterrichtstätigkeiten veröffentlicht, die auf ein existenzsicherndes Einkommen für Musiker*innen abzielen. Es handelt sich um die erste Publikation dieser Art, die sich speziell auf nicht öffentlich geförderte Arbeit von Freischaffenden und Soloselbstständigen in Berlin bezieht und eine einheitliche faire Vergütung (#fairpay) für verschiedene Arten künstlerischer und pädagogischer Tätigkeiten fordert. Dabei werden auch unternehmerische Aufwendungen wie Betriebsausgaben, Rücklagenbildung, Sozialversicherungsbeiträge und Altersvorsorge berücksichtigt. Der Leitfaden knüpft an zuvor veröffentlichte Mindeststandards und Honorarempfehlungen des Deutschen Musikrats, des DACH Musik Berlin, der Koalition der freien Szene Frankfurt, von ver.di Musik und einiger Landesverbände des Deutschen Tonkünstlerverbands an.

Liebe Berliner Musiker:innen, bitte nehmt diese Honorarrichtlinien zur Kenntnis und wendet sie in eurer freischaffenden Arbeit und bei Honorarverhandlungen an, wenn es irgendwie möglich ist. Es mag nicht erstrebenswert sein, sofort und unvermittelt höhere Standards zu realisieren, aber erwägt zumindest eine schrittweise Erhöhung in Absprache mit euren Auftraggebern und Kunden. Eure Arbeit ist so viel an Honorar wert, wie ihr gut begründet und unter Verweis auf eure Ausbildung und Qualifikation fordern könnt. Alle professionellen Musiker*innen sind berechtigt und aufgerufen, für faire Vergütungen einzustehen und ein berufliches Ethos zu entwickeln, das ihnen erlaubt, von der Musik als ihrer Leidenschaft und Berufung auskömmlich zu leben.

» Link zu den Honorarrichtlinien des DTKV Berlin

Diversity-Umfrage für Musikstudierende abgeschlossen

Die Ergebnisse meiner Studierendenbefragung zur Diversität im Musikleben und in der Musikausbildung sind nun verfügbar. Von April bis September 2023 habe ich eine anonyme Umfrage unter Studierenden an deutschen Universitäten und Musikhochschulen durchgeführt, bei der deren Meinungen und Einstellungen zu verschiedenen Aspekten musikbezogener Diversität eruiert wurden. Insbesondere gab es Fragen zu Komponierenden und Repertoires, Personen in Forschung und Lehre, akademischen Lehrgegenständen sowie zu Konzepten der Musikwissenschaft und Musiktheorie. Ich stelle hier einen Überblick der Ergebnisse zur Verfügung, in der Hoffnung, dass diese einige Einblicke ermöglichen und möglicherweise die Entwicklung von Ideen oder Strategien zur Diversifizierung von Curricula und Lehrinhalten anregen können.

» Die Umfrageergebnisse ansehen

Debatte zur Sichtbarkeit von Lehraufträgen

Am kommenden Samstag, 28. Oktober, 13–15 Uhr, werde ich die Ehre haben, eine hochschulöffentliche Online-Podiumsdiskussion im Rahmen der 14. Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen zu moderieren. Das Thema ist »Phantom der Musikhochschulen: Wie kann der Lehrauftrag aus der Unsichtbarkeit geholt werden?« Die beteiligten Sprecher sind Christian Fischer (HfM Trossingen), Sebastian Haas (unisono), Andreas Keller (GEW), Uwe Ruß-Obajtek (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg), Holger Mann (SPD) und Stephan Seiter (FDP). Ich freue mich auf einen produktiven (und möglicherweise kontroversen) Austausch.