<span class="vcard">Wendelin Bitzan</span>
Wendelin Bitzan

Neuerungen in der Verbandsarbeit

Derzeit bin ich mit der Vorbereitung der diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung des DTKV Berlin beschäftigt. Während der sehr produktiven letzten sechs Monate haben wir im Vorstand einige Schritte auf dem Weg zur Modernisierung und Professionalisierung des größten Berliner Musik-Berufsverbands getan: wir haben eine neue Satzung und Geschäftsordnung verabschiedet, eine cloudbasierte Vereinsverwaltung samt Mitgliederportal in Betrieb genommen, unsere Öffentlichkeitsarbeit neu aufgestellt und einige neue Kooperationen mit anderen Verbänden und Organisationen initiiert. Die derzeitigen Vorstandsmitglieder und ich selbst als stellvertretender Vorsitzender werden für eine weitere Amtszeit kandidieren. Obwohl es Kräfte im Verband gibt, die uns an der Fortsetzung unserer Arbeit hindern möchten, sind wir zuversichtlich, auch weiterhin für die Interessenvertretung insbesondere unserer freischaffend tätigen Mitglieder und für deren berufspolitische Anliegen eintreten zu können.

Kunst und Politik in unheilvoller Allianz

Das institutionalisierte Kulturleben in Russland ist eng mit der Regierung verbunden. Etliche hochrangige Künstler:innen und Hochschullehrer:innen in leitenden Positionen, darunter die Rektoren des Moskauer Konservatoriums, Aleksandr Sokolov, und der Gnesin-Musikakademie, Aleksandr Ryžinskij, haben eine Erklärung unterschrieben, dass sie Putins Krieg in der Ukraine unterstützen, wie ein Artikel der TASS belegt. Heute hat die Pianistin Elizaveta Miller ihre Lehrtätigkeit am Institut für Tasteninstrumente des Moskauer Konservatoriums gekündigt, um ihrem Protest gegen die Haltung der Institution Ausdruck zu verleihen, und kam damit möglicherweise ihrer Entlassung zuvor. Nicht viele Hochschulangehörige werden solch einen mutigen Schritt gehen können. Ich plädiere weiterhin nachdrücklich dafür, den persönlichen Kontakt mit russischen Künstler:innen und Musiker:innen auf nicht-institutioneller Ebene aufrecht zu erhalten; derweil wird es mit jedem Tag deutlicher, dass es notwendig ist, alle Zusammenarbeit mit staatlichen russischen Organisationen zu beenden. Dieses Regime und seine Unterstützer:innen müssen boykottiert werden. #standwithukraine #нетвойне

Keine Kooperation mit russischen Institutionen

Entgegen meiner sonstigen Praxis sehe ich mich heute zu einem politischen Statement veranlasst. Angesichts der aktuellen Entwicklungen in Osteuropa werde ich bis auf Weiteres auf jegliche Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen in Russland verzichten – etwa mit dem Moskauer Konservatorium, der Gnesin-Musikakademie, dem Staatlichen Institut für Kunstforschung und dem Sankt Petersburger Konservatorium. Dies bezieht sich ausdrücklich auf institutionelle Kooperationen und Projekte, die mit Hilfe von staatlichen Mitteln und des russischen Kulturministeriums realisiert werden. Es bezieht sich nicht auf persönliche Beziehungen zu Menschen, unabhängig von deren institutioneller Zugehörigkeit: diese werde ich jedenfalls fortsetzen, da ich sozialen Zusammenhalt und individuellen Austausch gerade jetzt als notwendiger denn je empfinde. Alle meine werten russischen Kolleg_innen bitte ich um Verständnis für diese Haltung, derweil ich den Ukrainer_innen meine aufrichtige Unterstützung und Solidarität versichere.

Komponistinnen im Musiktheorieunterricht

Ich habe eine Playlist mit Werken von Komponistinnen erstellt, die ich mit großem Gewinn als Analysebeispiele und Satzübungen in meinem Musiktheorieunterricht verwendet habe. Die meisten Stücke waren leicht in das Curriculum zu integrieren und erwiesen sich als gut geeignete Beispiele für diejenigen Gattungen, Formen und Satztechniken, die ich thematisieren wollte. Die Liste enthält eine Auswahl meiner liebsten Kompositionen von Maddalena Casulana bis Sofija Gubajdulina. Lasst es mich wissen, wenn euch etwas fehlt oder ein bestimmtes Werk in die Liste aufgenommen werden sollte.

Musik für meine Kinder

Nachdem die Ergebnisse meines früheren Bestrebens, etwas für meine Kinder zu komponieren, sich allesamt als zu schwierig erwiesen hatten, unternahm ich nun einen neuen Versuch und brachte ein kurzes Lied ohne Worte zu Papier, das meiner Tochter und meinem Sohn gewidmet ist. Es kann auf ihren jeweiligen Instrumenten Gitarre oder Harfe aufgeführt werden; außerdem gibt es eine Klavierfassung. Wenn ihr mögt, verwendet das Stück gern für eure Schüler:innen oder euren eigenen Nachwuchs. #musikfürkinder