Hier ein kurzer Bericht von der diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung des Deutschen Tonkünstlerverbands, die am 05.11.2022 stattfand und vom DTKV Bremen ausgerichtet wurde. Dank der souveränen Moderation durch Christian Höppner wurde eine kollegiale und grundsätzlich produktive Atmosphäre geschaffen. Für die Behandlung des zentralen berufspolitischen Themas der letzten Monate, Honorarstandards und faire Vergütungen für freischaffende Musiker*innen, wurde jedoch zu wenig Zeit eingeräumt und die diesbezügliche Positionierung des DTKV nicht in ausreichendem Maße mit den Landesverbänden abgestimmt. Die Delegierten und das Präsidium vereinbarten, im nächsten Jahr einen zweiten Versammlungstag abzuhalten, um den inhaltlichen Austausch intensivieren zu können. Bedingt durch gegensätzliche Kommunikationshaltungen des Präsidiums und einiger Landesverbände verlief die Verständigung im Vorfeld der Versammlung allerdings sehr einseitig, weshalb die Delegierten sich vor Ort deutlich ausgiebiger mit formalen Fragen und buchhalterischen Interna beschäftigen mussten, als notwendig gewesen wäre. In einigen Abstimmungen war zudem spürbar, dass gegenüber Veränderungen und Reformen noch große Vorbehalte bestehen.
Dem Verband ist zu wünschen, dass neben der unabdingbaren Auseinandersetzung mit den eigenen Strukturen und Kommunikationswegen Strategien für eine tragfähige und an den Bedürfnissen der Mitgliederbasis orientierte Interessenvertretung entwickelt werden, die sich auch in einer deutlich ausgeweiteten und professionalisierten Öffentlichkeitsarbeit niederschlagen sollten. Die neue Webseite des Bundesverbands besitzt hierfür vielversprechendes Potential.