Ich habe für das Magazin des Kulturmanagement Network ein kompaktes Portrait des Berufsverbands Musik TKV Sachsen, der Interessenvertretung professioneller Musiker:innen und Musikpädagog:innen des Bundeslands, verfasst. Die neun Vorstandsmitglieder Stephanie Dathe, Christoph Geibel, Nikolai Kähler, Felicitas Ressel, Anne-Kathrin Ludwig, Christiane Vogel, Sophia Schulz, Victoria Flock und Christian Scheibler leisten hervorragende kulturpolitische Arbeit, insbesondere im Dialog mit Institutionen und Verwaltungen, und setzen sich insbesondere für die Belange freischaffender Musiker:innen ein. Der Artikel ist auf Seite 78–85 der aktuellen Ausgabe zu finden, die außerdem eine Reihe weitere bemerkenswerter Beiträge zu verschiedenen Aspekten des ostdeutschen Kulturbetriebs enthält. Schaut gern mal hinein!
Bitte lesen (trotz bestürzender Wirkung)
Ich bin tief beeindruckt von Friede Merz′ starker und unerschrockener Stellungnahme zu Machtmissbrauch an deutschen Musikhochschulen und insbesondere in der Jazzszene. Ihr persönlicher Bericht ist bestürzend, alarmierend und zugleich erhellend. Er sollte allen, die in Hochschulverwaltungen und in der professionellen Musikausbildung tätig sind, als Weckruf dienen. #musicmetoo
Ein kleiner Beitrag über DSCH-Passacaglias
Meine Untersuchung der Passacaglien der 1940er Jahre von Dmitrij Schostakowisch, ein Tagungsbeitrag von vor zwei Jahren, ist nun im 13. Band der Schostakowitsch-Studien erschienen, herausgegeben durch Bernd Feuchtner. Der Beitrag enthält Erörterungen der Passacaglia-Sätze aus der achten Symphonie op. 65, dem zweiten Klaviertrio op. 67, dem dritten Streichquartett op. 67 und dem ersten Violinkonzert op. 77. Hinter diesem Link gibt es weitere Informationen über das Buch.
Jubiläumskonzert des Vokalsystems
Ich freue mich, am kommenden Wochenende erneut mit dem Vokalsystem Berlin, Johannes David Wolff und Lidia Kalendareva aufzutreten. Zum zehnjährigen Bestehen des Chores präsentieren wir an zwei Konzertabenden ein vielseitiges Programm mit Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Ralph Vaughan Williams und Ēriks Ešenvalds, außerdem eine neue Komposition von Yannick Wittmann, Lidias eigene Vokalise und den beeindruckenden Zyklus The Passing of the Year von Jonathan Dove. Wenn ihr in der Nähe seid, kommt gern in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg vorbei.
» Freitag, 14. Juli 2023, 20 Uhr
» Samstag, 15. Juli 2023, 18 Uhr
» Eintritt 12 € / ermäßigt 8 €
Von Schönheiten, Küssen und Nachtigallen
Die wahrscheinlich berühmteste Komposition weiblicher Autorschaft ist, auch wenn dies sich der Kenntnis vieler klassischer Musiker*innen entzieht, das Lied Bésame mucho der mexikanischen Komponistin und Pianistin Consuelo Velázquez (ca. 1916–2005). Es wurde Mitte der 1930er Jahre geschrieben und entwickelte sich in der Folgezeit zu einem weltweiten Erfolg durch alle Stilrichtungen und Gattungen. Die Melodie des Refrainbeginns basiert mutmaßlich auf einem Klavierstück des katalanischen Komponisten Enrique Granados, Quejas, ó la maja y el ruiseñor aus dem Zyklus Goyescas von 1911, das einige Jahre später für die gleichnamige Oper zu einer Arie umgearbeitet wurde. Consuelito, wie sie ihre Familie und Freunde nannten, textierte die Melodie, versah sie mit einem entspannten Bolero-Rhythmus und transformierte sie in ein regelmäßiges periodisches Thema, wobei ihre melancholische Grundstimmung und die phrygisch inspirierte Harmonisierung beibehalten wurden.