Aria und Fughetta nach Bach

Aria und Fughetta nach Bach

Johann Sebastian Bachs Motette Komm, Jesu, komm BWV 229 schließt mit der Aria Drum schließ ich mich in deine Hände, einem choralähnlichen Satz, den ich besonders für seine harmonische Vielfalt mit nicht weniger denn fünf Kadenzstufen und sein ausgedehntes, reich verziertes Schlussmelisma liebe. Der Text des barocken Dichters Paul Thymich ist ein tief berührendes Dokument poetischer Hingabe an den Schöpfer im Angesicht des Todes – dies bewog mich, die Komposition zum Begräbnis meiner Großmutter am Anfang dieser Woche aufzuführen. Zu diesem Zweck habe ich eine dreistimmige, auf Tasteninstrumenten spielbare Fassung der Komposition angefertigt und sie durch eine knappe Fughetta über das Thema der ersten Liedzeile ergänzt. In der Hoffnung, dass der traurige Anlass seiner Entstehung die Rezeption nicht trüben möge, stelle ich das Werklein hier der geneigten Öffentlichkeit anheim.

5 Kommentare

  1. Herrmann

    Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen und habe noch nie irgendwo irgendetwas kommentiert. Jetzt aber hänge ich mich doch mal rein, um dem Herrn Bitzan insbesondere zur gelungenen und gut klingenden Fughette zu gratulieren. Allein schon die Idee, aus dem Incipit der Aria ein solches kontrapunkttaugliches Thema zu machen … da muss man erstmal drauf kommen.
    Auch Ihre letzte Replik auf den Quintenkritiker habe ich amüsiert gelesen. Ich finde da übrigens keine parallelen Quinten, allenfalls eine parallele Oktave (Aria, T. 12) und eine Oktav-Akzentparallele (Fughette, T. 18, beide einfach zu beheben. Also weitermachen, nicht verstimmen lassen!

Schreibe einen Kommentar zu Bernd Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..