Johann Sebastian Bachs Motette Komm, Jesu, komm BWV 229 schließt mit der Aria Drum schließ ich mich in deine Hände, einem choralähnlichen Satz, den ich besonders für seine harmonische Vielfalt mit nicht weniger denn fünf Kadenzstufen und sein ausgedehntes, reich verziertes Schlussmelisma liebe. Der Text des barocken Dichters Paul Thymich ist ein tief berührendes Dokument poetischer Hingabe an den Schöpfer im Angesicht des Todes – dies bewog mich, die Komposition zum Begräbnis meiner Großmutter am Anfang dieser Woche aufzuführen. Zu diesem Zweck habe ich eine dreistimmige, auf Tasteninstrumenten spielbare Fassung der Komposition angefertigt und sie durch eine knappe Fughetta über das Thema der ersten Liedzeile ergänzt. In der Hoffnung, dass der traurige Anlass seiner Entstehung die Rezeption nicht trüben möge, stelle ich das Werklein hier der geneigten Öffentlichkeit anheim.
Du weißt schon, dass dir da allerhand Quintparallelen passiert sind?
Die Frage ergibt keinen Sinn. Wenn einem Quintparallelen »passieren«, weiß man in der Regel nicht von ihnen; und wenn man von ihnen weiß, wurden sie offenbar bewusst gesetzt und sind nicht einfach »passiert«.
Tja, dann sage ich offener: denn dann sind sie dir wohl nicht „passiert“, sondern es ist einfach eine völlig dilettantische Arbeit.
Man dankt für die unverlangt überreichten Blumen. Mit wessen unfehlbarem Urteil habe ich denn das Vergnügen, anonymer Beckmesser? Gibt’s dich auch in höflich?