Lysenkos sowjetisches Erbe?
Lysenkos sowjetisches Erbe?

Lysenkos sowjetisches Erbe?

Kürzlich stieß ich in den sozialen Medien auf die Behauptung, dass die Nationalhymne der Sowjetunion, komponiert 1943 von Aleksandr Vasil’evič Aleksandrov und seit 2000 mit angepasstem Text als Hymne der russischen Föderation verwendet, durch ein Klavierwerk des ukrainischen Komponisten Mykola Vitalijovyč Lysenko, Fragment épique aus dem Jahr 1876, inspiriert worden sein könnte. Tatsächlich weist der Anfang der Hymne eine deutliche Ähnlichkeit mit einer Passage kurz vor dem Ende von Lysenkos Komposition auf. Handelt es sich hier um ›kreative Aneignung‹, wie diese Quelle nahelegt, oder gar um ein Plagiat (vorausgesetzt, dass Aleksandrov das Klavierstück von Lysenko kannte, was schwer zu beweisen sein dürfte)? Oder liegt nur eine zufällige Übereinstimmung der Melodie und Harmonik vor, die sich der gemeinsamen Bezugnahme beider Beispiele auf das Satzmodell der Romanesca bzw. des Dur-Moll-Parallelismus verdankt? Was meint ihr?

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