Seit einigen Wochen bin ich für die Musik der amerikanischen Komponistin Amy Beach (1867–1944) entflammt und frage mich seitdem, warum ich nicht bereits viel früher Notiz von deren phantastischem, spätromantisch geprägtem Schaffen genommen habe. Beach war die erste Frau, deren Orchesterwerke in den Vereinigten Staaten aufgeführt wurden. Sie hat einen umfangreichen und vielfältigen Werkkatalog mit Symphonik, Kammermusik und Vokalmusik hinterlassen und fand als Interpretin ihrer eigenen Klaviermusik in Amerika und Deutschland große Anerkennung. Obschon ich mich noch mitten im Entdeckungsprozess befinde, möchte ich nachdrückliche Kennenlernensempfehlungen für einige von Beachs Kompositionen aussprechen: die Violinsonate a-Moll op. 34, das viersätzige Klavierkonzert cis-Moll op. 45 sowie die ›Gälische‹ Symphonie e-Moll op. 32. Ein besonderes Kleinod unter ihren Klavierwerken stellt die frühe Ballade Des-Dur op. 6 dar, auf deren baldige Einstudierung ich mich freue.